Naturschutzgebiet Ellerburger Wiesen

Wiesen

Das Naturschutzgebiet Ellerburger Wiesen war bis zur Flurbereinigung ein natürliches Überschwemmungsgebiet der Großen Aue.

Durch regelmäßige Überschwemmungen, Ablagerungen und natürliche chemische Prozesse hat sich hier über die Jahrtausende ein Stauwasserboden entwickelt, der selbst Regenwasser nur schwer aufnimmt und in tiefere Bodenschichten ableitet. Auf den Flächen hat sich deshalb natürliches Grünland mit großer Artenvielfalt entwickelt, dass als extensive Weiden für die Viehhaltung und zur Heuernte genutzt wird. Um brütende Vögel zu schützen, ist die Heuernte erstmals im Juni zulässig und pro Hektar Weidefläche ist nur eine Kuh zulässig.

Gewässer

Bei der Flurbereinigung im Jahr 1956 wurde die Große Aue auf ihrer ganzen Länge reguliert und um mindestens 2- 3 Meter in die Landschaft eingeschnitten. Ökonomische Gründe standen im Vordergrund, zu der damaligen Zeit wurde der Naturschutz allerdings ignoriert. In den 1980er Jahren versuchte man, die Schäden durch großangelegte Renaturierungsmaßnahmen zu korrigieren. Die Große Aue bietet heutet so ein wunderschönes Naturerlebnis mit allen Pflanzen und Tieren, die zu eine solch Flusslandschaft ausmachen. Bis zur Mündung in die Weser bei Nienburg begleitet sie ein schön eingerichteter Fahrradweg, der in beiden Richtungen – zur Quelle und zur Mündung – an der Ellerburg seinen Anfang nimmt.

Plenken

Als Plenken bezeichnet man Mulden und Senken in der Wiesenlandschaft, in denen das Regenwasser flache und saisonale Seen bildet, die vielen Amphibien, wie Lurchen, Fröschen und Kröten sowie verschiedenen Reptilien einen Lebensraum schaffen.
Baumlehrpfad-Ellerburg

Bäume der Wälder

Heute dominieren forstwirtschaftlich genutzte Waldbestände, vor allem Buchen, Eichen, Ahorn, Esche, Erle und Pappel. Dieser Standort trägt durch die Güte des Bodens nur Laubbäume. Nadelgehölze wachsen zu schnell, die Jahresringe sind weich und breit, Holzpilze zerstören das Gewebe.

Im Unterholz entwickeln sich Weißdorn, Eberesche, Weide und andere.

Tierwelt

Die hier vorkommende Tierwelt ist wissenschaftlich so gut ausgearbeitet, dass wir nur einige erwähnen können.

Vögel

Am Tage in der Luft trifft man den behäbig fliegenden roten Milan, den scheuen und schnellen Habicht, sein kleiner Verwandte ist der auf Singvögel jagende Sperber. Bussarde sind die zahlenmäßig häufigsten Greife. Falken sind meist Turmfalken (Rüttelfalken).

Neuerdings ist der große Kolkrabe eingezogen.

Rabenkrähen, Saatkrähen, Dolen, Elstern, Eichelhäher gelten als Allesfresser.

Der Kuckuck ist ein Spezialist, der seine Eier in fremde Nester legt.

Singvögel im Schutzgebiet sind auf Tafeln vom NABU gut dargestellt.

Tiere am Boden

Bei den Tieren am Boden unterscheiden wir tagaktive und nachtaktive Tiere, die oft durch den Einfluss der Menschen zu nachtaktiven Tieren wurden.

Rehe sind das häufigste Dämmerungswild in der Region. Wildschweine nehmen neuerdings stark zu, verlassen aber auch nur nachts ihre Deckung. Fuchs, Dachs, Marder und neuerdings auch Waschbären und Marderhunde gehen nur nachts aus ihren Verstecken und Bauten auf Jagd. Sie jagen auf Mäuse, erdbrütende Vögel wie Fasan, Ente, Gänse, Rebhuhn, Brachvogel, Junghasen und Kitze.