Inklusive Kunst an der Ellerburg
Die Ellerburg – Begegnungsstätte und Plattform für Inklusive Kunst
Menschen mit Behinderung verfügen über viele Talente, bleiben aber oft unsichtbar für die breite Öffentlichkeit. Musikgruppen zum Beispiel, spielen oft bei Festen, die Träger der Eingliederungshilfe veranstalten, aber kaum auf öffentlichen Bühnen. Gleiches gilt für verschiedene Theater- und Kunstgruppen.
Inklusive Kunst und Musik fristet nach wie vor ein Schattendasein. Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung haben aber nicht nur ebenso oft großes Talent, sie stehen leidenschaftlich gerne auf der Bühne, zum Beispiel als Mitglied der Gemeinde, als Sängerin und Sänger, Tänzerin und Tänzer, Artistin und Artist oder als schaffende Künstlerin und Künstler bei einer Lesung oder Ausstellung.
Künstlerinnen und Künstler ohne Behinderung haben Netzwerke, fahren von A nach B und können selbständig agieren. Sie gründen Vereine, aktivieren Politik, generieren Fördermittel und treten oft auf ihren eigenen Bühnen auf.
Anders ist das bei Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderung. Sie proben in Turnhallen oder wo sonst gerade Platz ist. Bühnen, die für sie gut zugänglich sind, barrierefrei und wirklich für inklusive Veranstaltungen gedacht, gibt es kaum.
Ohne ehrenamtliches Engagement für Fahrdienste, Assistenz, Gestaltungsaufgaben und vieles mehr geht ohnehin gar nichts. Kontakte zu Künstlerinnen und Künstler ohne Behinderung gibt es auch nicht.
In Ostwestfalen will der neu gegründete Ellerburger Kulturverein das nun ändern. Die Burgruine Ellerburg soll barrierefrei gestaltet werden und der Verein möchte schon zeitnah Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit geben, mit ihrer Musik, Kunst, Zirkus und vielem mehr, dort aufzutreten.
Der erste Schritt ist die Herstellung der Barrierefreiheit und einer entsprechenden Bühnenfläche, der zweite die Organisation von Veranstaltungen unter Einbeziehung der Menschen selbst, die maßgeblich an der Programmgestaltung mitwirken sollen und denen erstmalig eine Chance des Auftritts vor breiter Öffentlichkeit gegeben werden soll.
Mittel- bis längerfristig soll die Bühne allen Gruppen dienen, die inklusiv unterwegs sind oder es werden wollen. Das heißt, es ist auch ein Kontakt zwischen Künstlerinnen und Künstler mit oder ohne Behinderung vorgesehen, gemeinsame Auftritte und Ausstellungen sollen ermöglicht werden.